Hinweise zu "Kriechen/Creep" bei Dyneema Seilen
Was ist „Kriechen/Creep"?
Wenn Dyneema® dauerhaft erheblicher Spannung ausgesetzt ist, dehnt es sich irreversible aus, diese Dehnung wird „Kriechen“ oder "Creep" genannt. Das kann die Lebensdauer und die Belastbarkeit der Leine negativ beeinflussen.
Warum das auf Jollen meistens kein Problem ist...
Ein Dyneema Seil beginnt erst zu "Kriechen", wenn es unter statischer Belastung konstant über 20% seiner Bruchlast über einen langen Zeitraum hinaus beansprucht wird. Diese Schwelle wird bei „normalen“ Betriebslasten, die bei etwa 10-15% der Bruchlast liegen, fast nie erreicht. Dazu kommt, dass meistens keine konstanten Belastungen anliegen. Beispielsweise wird Dein Vorsegelfall auf jedem Downwindkurs von selbst entlastet.
Falls Du einmal vergessen hast, ein Fall vor dem Verlassen deines Bootes zu entlasten: Die Dehnung durch Kriechen bewegt sich stehts im Promillbereich - also kein Beinbruch, aber nervig, falls Du mit Trimmmarkierungen arbeitest.
Was tun bei permanenter, hoher Riggspannung?
Wenn Du auf sportlichen Kielbooten mit konstanter, hoher Riggspannung unterwegs bist, empfehlen wir Dir den Durchmesser entsprechend anzupassen oder auf Performance Tauwerk wie die Ocean STS auszuweichen.
Falls Du Hilfe bei der Auswahl des Durchmessers benötigst, freuen wir uns über Deine Anfrage!
Tipp
Entlaste, sofern möglich, nach dem Segeln immer dein Rigg - das solltest Du ohnehin in jedem Fall machen, egal ob Du Fallen aus Draht oder aus Dyneema verwendest. Das schont nämlich Spieren, Rumpf und Blöcke.